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Mit TikTok an die junge Zielgruppe?

// Marketing

In neue Kommunikationswege investieren, um neue Wege zu gehen – immer eine Kosten-Nutzen-Frage. Im Fall von TikTok als Kanal für Unternehmen kann sich das durchaus lohnen – unter bestimmten Bedingungen.

Was ist TikTok?

TikTok ist ein Videoportal und -netzwerk, auf dem Nutzer kurze, selbstgedrehte Sequenzen hochladen und sie wahlweise mit Musik, bekannten Filmzitaten oder Gesprächsausschnitten unterlegen. Hier werden die Fähigkeiten im Lip Sync unter Beweis gestellt: die Lippen werden synchron zur Tonebene bewegt. Wie auch bei anderen Netzwerken können Inhalte geliked, kommentiert und geteilt werden.

Für direkte Kundenansprache

TikTok boomt, aber unter den etwa 5,5 Millionen deutschen Nutzern sind vor allem Privat-Accounts. Das bedeutet für Unternehmen, die eine B2B-Kommunikation im Fokus haben, dass sich für sie eine TikTok-Nutzung – derzeit – eher nicht lohnt. Für diejenigen mit B2C-Schwerpunkt und bestimmter Zielgruppe aber umso mehr.

Dass TikTok nur etwas für junge Leute sei, ist nur die halbe Wahrheit. Fakt ist: Der größte Anteil der Nutzer ist unter 25 Jahre alt. Mit der Tendenz, dass auch das Interesse von „älteren" Nutzern steigt. Wenn die anvisierte Zielgruppe also primär bei einem jungen Publikum bis Mitte 30 liegt, dann ist TikTok durchaus ein interessantes Netzwerk.

Der frühe Vogel fängt die Likes

Doch es geht noch weiter: Kreativität, Interaktion und Schnelligkeit sind die Stichworte! Die kurzen TikTok-Videos müssen zwar in der Regel nicht aufwendig produziert und bearbeitet werden – dafür braucht es umso mehr kreative Ideen. Könnt ihr die regelmäßig liefern? Manchmal ergibt sich auch aus den neuesten Trends, zumeist Challenges, spannender Content. Aber dafür gilt es, schnell zu agieren und zeitnah mitzuziehen. Stellt euch zudem die Frage, ob ihr Lust und Kapazitäten habt, auf Kommentare zu reagieren, denn die Interaktion ist eines der Ziele.

Ein Beispiel dafür, wie die Teilnahme an einer Challenge Klicks, Aufmerksamkeit und Sympathien bringen kann, ist das Klinikum Saarbrücken: https://www.tiktok.com/@klinikumsaarbruecken/video/6859435389367749894

Das Unperfekte ist perfekt

Auf anderen Kanälen – z. B. Instagram – sind Darstellungen oft perfektioniert und umfangreich bearbeitet. Genau darum geht es bei TikTok nicht! Hier werden eher echte, humorvolle und manchmal selbstironische Einblicke gezeigt. Das können Lifehacks, Parodien oder Videos sein, die manchmal erst durch die synchronisierte Tonebene witzig werden. Hier dürfen auch Banken, Versicherungen oder die Polizei ihre seriöse und ernste Außendarstellung ablegen und Alltagssituationen kurzweilig und witzig verpacken. Wenn's gelingt, wird das mit Hunderttausenden Likes und mehreren Millionen Aufrufen belohnt, wie die Polizei NRW beweist: https://www.tiktok.com/@polizei.nrw/video/6898729516881988865

Kaufland zeigt: Auch für witzig verpackte Videos, die wissenswerte Informationen transportieren, ist TikTok der richtige Kanal: https://www.tiktok.com/@kauflanddeutschland/

Auf TikTok geht es also insbesondere um Kreativität und Menschlichkeit, welche widerum Image und Bekanntheit des Unternehmens tunen, aber nicht unbedingt zu direkten Neukunden führen. Allerdings steigert eine solche Repräsentation auch die Attraktivität einer Firma, Stichwort: Employer Branding. Deshalb kann auf diesem Wege durchaus auch Recruiting betrieben werden – besonders bei Stellenanzeigen, die mit jungen Leuten besetzt werden sollen, wie Ausbildungsplätzen oder Einstiegsstellen nach dem Studium.

Besonders kreativ macht die Volksbank Mittelhessen auf ihr Jobangebot aufmerksam: https://www.tiktok.com/@vbmittelhessen/video/6936873626377407750

Was habe ich davon?

Über den positiven Effekt einer sympathischen, authentischen und überraschenden Unternehmenspräsentation hinaus, kann eine erfolgreiche TikTok-Kampagne zum Selbstläufer werden. Wer eine eigene coole Challenge entwickelt, sie mit einem animierenden Hashtag versieht und das Glück hat, dass diese dann viral geht, der kann mit User-generated Content rechnen, der durch die Decke geht! Und ganz nebenbei auf die eigene Marke einzahlt.
 So hat es beispielsweise Otto gemacht: https://www.tiktok.com/@otto_de/video/7337989123464105249

Um das Ganze ein wenig anzukurbeln, lohnt sich womöglich eine Investition in TikTok Ads. Dafür muss man sich jedoch zuerst bewerben. Doch auch ohne hohe Investitionen können Erfolge erzielt werden.

Also Tik, tok... Die Zeit läuft!

Bildquelle: pexels-cottonbro-5081930

Besonders um junge Zielgruppen zu erreichen, gilt es up to date zu bleiben. Dass das auch schnell gehen und jede Menge Spaß bringen kann, beweist TikTok: Für die B2C-Unternehmenskommunikation also in jedem Fall eine Überlegung wert. Kreative Ideen sind hier gleich doppelt Gold wert. Schaut euch TikTok am besten mal in Ruhe an – vielleicht kommt ihr auf den Geschmack!