Ab und zu finde ich morgens Mails in meinem Arbeitspostfach, versandt ziemlich spät am Abend, der Text voller Tippfehler (Autokorrektur ...). Trotzdem freuen mich diese Nachrichten: weil sie immer gute Ideen enthalten.
Der Absender dieser Mails bin ... ich! Geschrieben habe ich sie vom Sofa oder am Esstisch bei mir Zuhause. Aber auch gern einmal aus einer Bar oder in einem Restaurant. Als Erinnerung, weil ich den Einfall zwischen zwei Glas Wein nicht vergessen wollte. Irgendwann fragte ich mich: Gibt's da vielleicht einen Zusammenhang? Zwischen lockerer Atmosphäre und guten Ideen? Und weitergedacht: Könnte unser Arbeitsleben nicht viel einfacher und schöner sein, wenn man sich öfter mit Kollegen mal an einen schönen Tresen setzen würde, anstatt sich in anstrengenden Meetings die Ideen abzuringen? Brauchen wir ab und zu etwas gepflegten Exzess in unserem Arbeitsleben?
Von 9 bis 5. Das war früher.
In der heutigen schönen, neuen Arbeitswelt voller Pixel und Bytes kommt es in vielen Berufen nicht mehr darauf an, an seinem Arbeitsplatz im Büro seine Sachen runter zu ackern. Der Agenturmensch muss Probleme lösen, Neues erfinden, meistens im Team. Also braucht er ein Umfeld, in dem das funktioniert. Kreativität braucht bestimmte Voraussetzungen. Und die gibt es eben nicht immer »nine-to-five«. Denn man kennt das ja: Gute Ideen kommen einem unter der Dusche oder an der nächsten roten Ampel. Klassisch. Da hat nämlich das Unterbewusstsein für uns fleißig nach Feierabend weitergearbeitet und ganz nebenbei ein Problem gelöst.
Schön, dass es Smartphones gibt.
Da sich ein Drink unter der Dusche oder hinter dem Lenkrad aber nicht ernsthaft empfiehlt, bin ich wirklich immer euphorisch, wenn mir allein oder in geselliger Runde zu vorgerückter Stunde ein zielführender Einfall oder die gesuchte Lösung eines Problems durch den Kopf schießt. Und dann heißt es garantiert wieder ...