Was die Kreationen und die Arbeiten meiner Kolleginnen und Kollegen mit den Kompositionen und den Produktionen von Quincy Jones gemeinsam haben.
Wenn ich gefragt werde, wer für mich die größte Lichtgestalt in der Musikindustrie ist, dann sage ich sofort: Q, also Quincy Jones, der seit den 50er Jahren bis zur Jahrtausendwende wie kein Zweiter die Musikwelt geprägt hat. Von seinen treibenden Arrangements für Count Basie über die zeitlosen Produktionen mit Frank Sinatra und Michael Jackson bis hin zu kongenialen Konzeptalben wie »The Dude« oder »Q's Jook Joint«. Der Mann war immer auf der Höhe der Zeit und lieferte stets Weltklasse ab.
Live at Montreux 2008
Anlässlich seines 75. Geburtstags versammelte sich am Genfer See eine illustre Runde von Musikern für eine fast dreistündige Konzertparty und sang und spielte was Quincys Repertoire so hergab. Letzter Song, zu dem alle sich auf der Bühne versammelten, war »Stuff like that«, veröffentlicht 1978. Beim Refrain, »What makes you feel like doin' stuff like that«, nach dreißig anderen Arbeiten von Quincy Jones, zeigten Leute wie Patti Austin, Chaka Khan und Nana Mouskouri (eine tolle Jazzsängerin, im übrigen) von der Bühne auf den im Publikum sitzenden Jones. Und ich dachte so ... Ja, wie fühlt sich das wohl an, an all diesem grandiosen Zeug beteiligt gewesen zu sein?
In Hannover 2019
Auf allerkleinster Ebene kann ich das nachvollziehen. Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, in der Stadt unterwegs bin oder im Web browse und dabei über eine Arbeit stolpere, für die unsere Agentur verantwortlich ist, dann bin ich wirklich stolz. Ich weiß nämlich, wie viel Arbeit drinsteckt oder wie lang der Weg bis Veröffentlichung oft war. Und war ich selbst daran beteiligt, dann kann ich mich erinnern, wann und wo ich meinen Teil der Idee daran hatte. Das ist toll. Darum bin ich in der Agentur. Auch wenn ich gern ein talentierter Musiker wäre und es total irre finden würde, in irgendeinem Studio so tolle Sachen wie Quincy Jones zu machen. Also »Stuff like that«.
Bild: Alexey Ruban / Unsplash
Es ist toll, wenn man stolz auf das sein kann, was man macht. Dabei ist es egal, ob man Ravioli al forno kocht, beim Käfer einen Motor wechselt oder, wie wir, die Konzepte für Kommunikation entwickelt. Wenn man das gut macht, dann wird das auch mal ausgezeichnet. Müssen ja nicht gleich 27 Grammys sein, die Quincy Jones schon bekommen hat. Das Lob vom Kunden ist unser schönster Preis.